ADHS: woran erkenne ich es?

Kompakt erklärt: typische Anzeichen, was eher dafür/ dagegen spricht – und wie eine seriöse Diagnostik abläuft.

Viele Erwachsene erleben seit Jahren Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Organisation oder innerer Unruhe – oft ohne klare Einordnung. Eine fundierte Diagnostik kann helfen, Muster zu verstehen und passende Schritte einzuleiten.

Wesentliche Merkmale im Erwachsenenalter

  • Aufmerksamkeit & Organisation: häufiges Verzetteln, Aufgaben beginnen aber schwer zu Ende bringen, Termine/Fristen aus dem Blick verlieren.
  • Innere Unruhe/Hyperaktivität: weniger „zappelig“, eher ein dauerndes Getriebensein, Anspannung, Ruhe schwer aushalten.
  • Impulsivität: vorschnelles Handeln/Sprechen, Entscheidungen ohne Abwägen, Schwierigkeiten, abzuwarten.
  • Emotionale Steuerung: starke Reaktionen, reduzierte Frustrationstoleranz, Stimmungsschwankungen.
  • Zeitmanagement: „Zeitgefühl“ unzuverlässig, chronisches Zuspätkommen, Prokrastination, Last‑Minute‑Druck.

Wichtig: ADHS zeigt sich in mehreren Lebensbereichen (z. B. Arbeit/Studium, Zuhause, Beziehungen) und beginnt typischerweise in der Kindheit – auch wenn es erst im Erwachsenenalter deutlich auffällt.

Was spricht eher für ADHS – und was dagegen?

  • Dafür spricht: langjährige Muster seit Kindheit/Jugend, Probleme in verschiedenen Bereichen, familiäre Häufung, positive Reaktion auf Struktur/kleine Schritte.
  • Eher dagegen spricht: Beschwerden erst seit kurzer Zeit, nur in einer speziellen Situation (z. B. in einem belastenden Job), deutliche Besserung nach Erholung/Schlaf.

Wichtig ist die Abgrenzung zu Stress, Depression, Angststörungen, Schlafmangel oder körperlichen Ursachen – deshalb gehört zur Abklärung immer eine differenzierte Betrachtung.

Kurzer Selbstcheck (kein Ersatz für Diagnostik)

  • Verliere ich häufig den Überblick über Aufgaben/Fristen?
  • Fällt es mir schwer, auch bei interessanten Projekten dranzubleiben?
  • Werde ich innerlich schnell unruhig oder reagiere impulsiver als mir lieb ist?
  • Habe ich seit der Schulzeit ähnliche Schwierigkeiten erlebt?
  • Beeinflussen diese Muster mehrere Bereiche meines Lebens?

Wie sieht eine professionelle Diagnostik aus?

  • Klinische Gespräche & Anamnese: strukturierte Erhebung der aktuellen Symptome und der Entwicklung seit Kindheit.
  • Standardisierte Verfahren: Fragebögen/Tests, ggf. Einholen von Fremdberichten (wenn möglich).
  • Differenzialdiagnostik: Abgrenzung zu anderen psychischen/körperlichen Ursachen, ggf. ärztliche Mitabklärung.
  • Transparente Rückmeldung: Besprechung der Ergebnisse und gemeinsame Planung sinnvoller Schritte.

In Teltow (nahe Berlin) führe ich diese Diagnostik persönlich und strukturiert durch – mit dem Ziel, Klarheit und Orientierung zu schaffen.

Wann lohnt sich eine Abklärung?
Wenn die beschriebenen Muster Sie deutlich belasten oder Ihren Alltag spürbar einschränken – etwa bei Arbeit/Studium, Beziehungen oder Gesundheit – ist ein Erstgespräch ein guter Start.